COOL

Die COOL-Arbeit an der HLW Feldbach begann in ersten Versuchen bereits 2010/11. Seit dem Schuljahr 2019/20 wird an unserer Schule struk­tu­riert und verbindlich nach den Prinzipien des COopera­tiven Offenen Lernens (COOL) unter­richtet.

Der von Helen Parkhurst in den Zwanzi­ger­jahren des vorigen Jahrhun­derts entwi­ckelte und durch seine Offenheit charak­te­ri­sierte Daltonplan mit seinen Grund­prin­zipien (Freiheit/Verantwortung, Koope­ration, Selbst­stän­digkeit) ist das pädago­gische Kernelement des Coope­ra­tiven Offenen Lernens. Bei dieser anderen Form des Lernens und Lehrens geht es nicht nur um Wissens­ver­mittlung durch die Lehrenden, sondern in großem Maß neben den selbst­ver­ständ­lichen “hard skills” um den Erwerb von „soft skills“ (die Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tionen der Zukunft).

Diese am Arbeits­platz erwar­teten Kompe­tenzen wie

  • Selbst­stän­digkeit und Selbst­tä­tigkeit
  • Eigen­ver­ant­wort­lichkeit
  • Teamfä­higkeit und vor allem
  • die Entwicklung sozialer Kompetenz

sind heute wichtiger denn je! Berufe und Berufs­an­for­de­rungen ändern sich aufgrund der techno­lo­gi­schen Entwick­lungen massiv (Digita­li­sierung, Künst­liche Intel­ligenz usw.). Niemand kann genau sagen, wie ein Beruf in 20 Jahren aussieht und viele Berufe der Zukunft kennen wir heute noch gar nicht. Deshalb sind Eigen­stän­digkeit und selbst­ge­steu­erter Wissens­erwerb, das selbst­ständige Anwenden von Wissen, die Kombi­nation von unter­schied­lichen Wissens- und Handlungs­feldern und damit eine sehr hohe Innova­ti­ons­be­reit­schaft die Schlüs­sel­fä­hig­keiten für ein gelin­gendes Leben geworden. Diese “soft skills” erlernen die Schüler*innen der HLW Feldbach über offene Lern- und Lehrformen.

Mit unseren “COOLEN” Lern- und Lehrformen lernen Schüler*innen gemeinsam zu arbeiten, aufein­ander Rücksicht zu nehmen, Hilfe­stel­lungen zu geben und ihre eigenen Inter­essen indivi­duell zu vertiefen. Sie lernen Selbst­stän­digkeit, sie lernen zu kombi­nieren. Durch unsere sehr auf die Praxis ausge­richtete Ausbildung haben die Schüler*innen auch die Möglichkeit, Gelerntes schnell in der Praxis anzuwenden.

Die “COOL-Phasen” in unserer Schule heißen “WoLku” (Woche der offenen Lernkultur). Vier Wochen im Schuljahr wird der Stundenplan aufgelöst und die Schüler*innen arbeiten von den Lehrenden in ihrem Lernen begleitet selbst­ständig an Arbeits­auf­trägen. Diese Arbeits­auf­träge bekommen sie am Montag digital zur Verfügung gestellt. Der erste Schritt ist immer die Planung der Woche — wann mache ich was? Je nach Schwer­punkt einer WoLku sind die Arbeits­auf­träge themen­zen­triert oder fachspe­zi­fisch. Die erste WoLku des Jahres hat zum Beispiel themen­zen­triert die jeweilige Zusatz­qua­li­fi­kation im jewei­ligen Jahrgang zum Thema, während für die zweite WoLku jedes Fach einen eigenen Arbeits­auftrag erstellt, wobei jeder Arbeits­auftrag im Kontext des sprach­sen­siblen Unter­richts gestaltet ist. Hier liegt also fachspe­zi­fisch der Fokus auf der Fachsprache. 

Am Ende jeder WoLku müssen die Arbeits­auf­träge erfüllt sein. Je nach WoLku werden am Ende alle Arbeits­auf­träge in einem Portfolio gesammelt.

Im COOL-Unter­richt ist der Klassen­verband aufge­hoben, d.h. die Schüler/-innen wählen selbst einen Ort in der Schule, an dem sie arbeiten wollen. Sie wählen auch die Arbeitsform — also ob sie lieber in einer Gruppe oder alleine arbeiten wollen — selbst­be­stimmt.

Die Arbeits­auf­träge werden von den Lehrenden natürlich korri­giert und von den Schüler*innen überar­beitet.